Burg Falkenstein
Ihre Entstehung verdankt Burg Falkenstein der Sage nach einem Mordfall:
Im Streit hatte Egeno II. von Konradsburg um die Zeit 1080 den Grafen Adalbert II. von Ballenstedt erschlagen, woraufhin der Stammsitz des Mörders in ein Kloster umgewandelt werden sollte. Der Sohn Egenos, Burchard von Konradsburg, ließ daraufhin die neue Burg Falkenstein errichten. Zur Zeit der Regierung von Fürst Heinrich von Anhalt verfasste der anhaltische Ministeriale Eike von Repgow aus Reppichau hier nach 1220 den "Sachsenspiegel", das erste deutsche Rechtsbuch. Das Buch ist dem Auftraggeber Hoyer von Falkenstein zugeeignet.
Heute zählt die Burg mit dem Museum zu den beliebtesten Ausflugszielen im Harz. Sie ist Bestandteil der Straße der Romanik. Hier befindet sich unter anderem auch eine Falknerei und eine Gastronomie, die auch traditionelle Ritteressen anbietet.
Soweit mit Informationen versorgt verschaffen wir uns für wenig Geld zutritt zur Burg und betreten als erstes den Innenhof. Rechter Hand liegt der Aufgang zum Burgfried, dem weithin sichtbaren Turm der Burg, der auch sofort erklommen wird. Die Aussicht über das östliche Harzvorland und das Selketal ist grandios.
Wir beschließen, das Museum zu besuchen. In den letzten Jahren wurden viele Räume aufwendig restauriert und in ihren originalen Zustand zurückversetzt. Genannt seien hier der Rittersaal mit der reich gedeckten Tafel, die voll funktionstüchtige „alte Küche“, die Herrenstube mit dem Pleyel-Hammerflügel, die Burgkapelle mit ihren einmaligen hochmittelalterlichen Glasfenstern und der kleinen Schrankorgel. Die heute wieder in altem Glanze erstrahlenden Königszimmer im Erdgeschoss, nach Plänen von F. A. Stüler, dienen auch als Standesamt.
Es ist kurz vor 15.00 Uhr und wir bekommen die Gelegenheit eine Falknervorführung zu erleben, die hier außer Montags zweimal täglich stattfindet. Ein Programm, das toll zum Ambiente der Burg passt. Gleiches gilt für das Ritteressen zum Beispiel im Burghof bei Fackelbeleuchtung und umrahmt von künstlerischen Darbietungen im Stile des Mittelalters.
Burgruine Regenstein Blankenburg
Die Reste der im Jahre 1169 erstmals erwähnten Burg befinden sich auf einem markanten Felssporn etwa drei Kilometer nördlich der Stadt Blankenburg.
Als Besonderheit gilt die aus dem Sandstein herausgearbeitete Architektur mit ihren heute noch erhaltenen 32 Felsräumen und Gräben, die größtenteils noch besichtigt werden können.
Zusätzlich hatte die etwa 180 × 90 m große Burg im Mittelalter zahlreiche Gebäude, vier Toranlagen und sieben Türme. Archäologisch nachgewiesen sind Warmluftheizungen an mehreren Stellen und eine 20 m tiefe Zisterne. Die ältesten Funde stammen aus dem frühen 11. Jahrhundert. Der Regenstein war vom 12. bis 15. Jahrhundert Herrschaftsmittelpunkt der gleichnamigen Grafschaft, deren Machtfülle den größten Teil des Nordharzes und seines Vorlandes umfaßt. Mitte des 15. Jahrhunderts ist der Regenstein zugunsten Blankenburgs und Derenburgs aufgegeben worden.
Nach zweihundert jähriger Ruinierung besetzte im Jahre 1670 Kurbrandenburg in Folge eines Territorialstreites die alte Residenz und errichtete in relativ kurzer Bauzeit eine Bergfestung mit fünf Hauptbastionen, mehrere Gebäude (Magazin- und Zeughäusern, Kasernen, Wirtschaftshäusern) und einen 197 m tiefen Brunnen sowie aufwendige Toranlagen. Diese Festung richtete sich zunächst gegen Braunschweig (Blankenburg) und sollte Magdeburg und Halberstadt im Vorfeld sichern. Unter Preußenkönig Friedrich Wilhelm I. wurde die Festung weiter ausgebaut und auf den gesamten zwei Kilometer langen Höhenrücken ausgedehnt. Nach der Befreiung von einer französischen Besatzung während des Siebenjährigen Krieges sind die Festungsgebäude 1758 zerstört worden. Die gemauerten Bastionen und Erdwerke sowie die Toranlage sind jedoch auch heute noch sichtbar. Die Burg und Festung Regenstein blieb bis 1945 eine preussische Enklave inmitten braunschweigischen Territoriums. Die gesamte Anlage ist als Freilichtmuseum gestaltet. In einigen Felskasematten sind Funde aus der Burgen- und Festungszeit des Regensteins ausgestellt. Von den höher gelegenen Felsplattformen ist bei guter Sicht ein Rundblick von bis zu 50 km möglich. Einmal im Jahr finden Ritterspiele statt.